betahaus: Was machst du im betahaus, wer bist du?
Axel Stab: Zusammen mit meinem Kollegen, Stefan Knorr, konstruiere und baue ich mechanische Prototypen für kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke. Am Computer programmieren wir die Maschinen und stellen schließlich den Auftrag komplett her. Unsere Arbeit bildet damit eine Schnittstelle zwischen einerseits Kreativität und andererseits Fachwissen des Ingenieurbereichs. Außerdem arbeiten wir im Maschinenraum des betahauses gerade daran, ein „Toolbot“ anzufertigen - eine universelle Bearbeitungsmaschine, auf die man alle möglichen verschiedenen Maschinen aufspannen kann. Damit wollen wir ermöglichen, in einer Maschine alle Anwendungen zu vereinen und die Arbeit benutzerfreundlicher zu machen. Wir vermieten unsere Werkstatt auch an gelernte Fachkräfte und bieten jeden Montag zwischen 17 und 18 Uhr eine kostenlose technische Beratung an.
Was für Projekte habt ihr bisher realisiert?
Angefangen bei elektrisch angetriebenen Fusionsständern die auf Knopfdruck hoch und runter fahren, bis hin zum Energiespar-Deckenfluter in Form eines Bootes aus Holz, waren schon viele unterschiedliche Aufträge dabei. Typisch sind auch Kunstprojekte wie Buchstaben aus Holz oder Metall sowie Architekturmodelle und Prototypen für Erfindungen. Manchmal betreuen wir auch kleine „Weltverbesserungsprojekte“ die nicht viel Geld abwerfen. Deshalb machen wir das ganze bisher nur nebenberuflich.
Gibt es denn aber genug Bedarf?
Aufträge haben wir genug, nur leider noch keine Mitarbeiter. Da wir noch am Toolbot arbeiten fehlt es zurzeit noch an Kontinuität um jemanden fest einstellen zu können. Deshalb suchen wir jemand, der nur einmal die Woche mit arbeitet. Solche ausgebildeten Metallarbeiter bzw. Ingenieure, die uns helfen könnten, sind nur leider schwer zu finden.
Was steht für die Zukunft an?
Anfang nächsten Jahres möchte ich mit Stefan eine GmbH gründen um die Werkstatt zu finanzieren. Unser Traum ist es, permanent eine Werkstatt verfügbar zu haben. Denn momentan ist es eine Verschwendung von Ressourcen, wenn die Maschinen nicht täglich genutzt werden sondern nur, wenn wir nebenher Zeit für dieses Hobby haben. Hauptberuflich haben wir unsere Jobs um die Mieten bezahlen zu können. Die GmbH wollen wir gründen weil wir es leid sind, als Ingenieure immer am Schreibtisch zu sitzen. Wir wollen ans Material und richtig was herstellen. Vorher muss aber die große Maschine fertig gebaut werden; das sollte auch bis Anfang nächsten Jahres realisiert sein. Irgendwann wollen wir dann einen Angestellten einstellen.
Was sollte sich im betahaus für euch noch verändern?
Wir wünschen uns mehr technisch versierte Leute im betahaus. Es kommen zwar immer mal wieder Ingenieure hier her, aber mehr Techniker wären schon schön. Eine Art Anbieterverzeichnis in dem ersichtlich ist, wer was macht und anbietet wäre gut um Qualifikationen auszuweiten. Interessenten könnten sich eintragen und dann kann für diese ein Workshop organisiert werden.
Genauere Infos zu den Leistungen der Mechatronikwerkstatt findet ihr hier. Anmeldungen zur technischen Beratung gehen an post@mechatronik-werkstatt.de.